Länderinformationen

Name

Der europäische Name Bhutan stammt wahrscheinlich aus dem Sanskrit, wobei die Bedeutung unklar ist. Die Eigenbezeichnung der Bhutaner für ihr Land ist „Druk Yul“, was übersetzt „Land des Drachen“ bedeutet.

Lage – Allgemein

Bhutan ist ein Binnenstaat in Südasien und liegt zwischen Indien und China. Die Fläche beträgt 38.394 Quadratkilometer.

Zeitzone

Die Zeitdifferenz zwischen Bhutan und Deutschland beträgt im Sommer +4 Stunden und im Winter +5 Stunden.

Geographie

Das Königreich ist durch den Himalaya sehr gebirgig geprägt. Mehr als 80% der Fläche liegen in über 2.000 Meter Höhe und mehr als zwei Drittel des Landes sind bewaldet.

Das Königreich kann in drei Landschaften unterteilt werden: Im Norden an der Grenze zu Tibet (China) liegt die Hochgebirgsregion Lunana, während im Süden an der indischen Grenze die Duar Ebene verläuft.

Nördlich dieser Ebene steigt das Land stark an, hier liegt das Hauptsiedlungsgebiet der Bhutaner, an den Bergen des Himalayagebirges. Der höchste Berg ist mit 7.570 Meter der Gangkhar Puensum.

Flora und Fauna

Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist die Artenvielfalt in Bhutan immens. Tiere und Pflanzen sind den Bhutanern heilig und werden durch die Verfassung geschützt. Rund 25% des Territoriums sind Nationalparks.

Im Königreich gibt es über 5.500 Pflanzenarten und ungefähr 935 Tierarten, von denen manche endemisch in Bhutan vorkommen. Die Wälder bestehen hauptsächlich aus Zypressen, Pinien, Rhododendren sowie Eichen, Kiefern und Himalayazedern. Bei den Pflanzen sind besonders die Orchideen weit verbreitet und artenreich.

Die Wälder Bhutans sind Heimat für viele geschützte und seltene Tierarten. Durch die Öffnung des Landes und die zunehmende Erforschung werden immer weiter neue Arten entdeckt.

Sehr interessant ist die vielfältige Vogelwelt Bhutans, mit verschiedenen Arten von Fasanen, Kranichen und Geiern. Auch Tiger sind im Königreich heimisch, ihre Populationen nehmen sogar zu.

Weitere erwähnenswerte Arten sind Leoparden, Nebelparder, Bären, Moschustier, Serau, Warane, Hirsche und das Blauschaf. Auch Asiatische Elefanten wurden in den Wäldern gesichtet. Sehr typisch sind Yaks, die auch als Nutztier gehalten und gezüchtet werden.

Geschichte

Im 12. Jahrhundert wurde der tibetische Lamaismus zur Staatsreligion im heutigen Bhutan. Zahlreiche Klöster wurden errichtet und die Grundlage der feudal geprägten Gesellschaft wurde geschaffen.

Aus der Mischung der Thepu, der ursprünglichen Bevölkerung des Landes, und Tibetern entstand das Volk der Bhotija. Bis ins 16. Jahrhundert bestand das Land aus mehreren unabhängigen Fürstentümern.

Im Jahr 1616 gelang es Shabdrung Ngawang Namgyel, die Fürstentümer zu einigen und zu einem theokratischen Reich zu formen, sowie eine bhutanische Identität aufzubauen.

Er wird als Gründervater des Staates angesehen, durch ihn kam das Land auch zu seinem heutigen Namen: Druk Yul. 1772 kam es zum Konflikt mit den Briten, der fast 100 Jahre andauerte.

1910 schließlich wurde die Unabhängigkeit Bhutans von Britannien anerkannt, jedoch stand die Außenpolitik weiter unter der Kontrolle der Briten. Im Jahr 1949 wurde ein Freundschaftsvertrag mit Indien ins Leben gerufen, der eine indische Wirtschaftshilfe und die Ausübung der bhutanischen Außenpolitik zur Folge hatte.

1971 wurde das Land in die Vereinten Nationen aufgenommen. 2008 wurde vom König das Ziel verkündet, Bhutan in eine demokratisch-konstitutionelle Monarchie umzuwandeln. Bis dahin hatte praktisch der König die ganze Macht.

Wirtschaft

Der Umwelt- und Naturschutz hat in Bhutan höchste Priorität, auch wirtschaftliche Interessen werden diesem untergeordnet. Die Wirtschaft Bhutans ist nicht wachstumsorientiert, was sogar in der Verfassung des Königreiches steht.

Vom ehemaligen König Wangchuk wurde der Begriff „Bruttonationalglück“ erfunden, für das sogar eine eigene Staatskommission gegründet wurde. Viele Bhutaner leben von der Landwirtschaft.

Dabei wird, wie z.B. beim Reis, nur so viel produziert wie benötigt wird. Durch den Ausbau der Infrastruktur wächst auch der Tourismussektor stetig an.

Mitgliedschaften

Bhutan ist unter anderem Mitglied der Vereinten Nationen, IWF, Weltbank, Südasiatische Regionalorganisation SAARC, Bewegung der Blockfreien Staaten und Colombo Plan.

Bevölkerung

In Bhutan leben rund 745.000 Menschen, die in drei Volksgruppen eingeteilt werden. Die Ngalong oder Drukpas sind ein tibetisches Bergvolk, die größtenteils im Westen leben.

Die Sharchops, die vor allem im Osten leben, sind die ursprünglichen Bewohner Bhutans. Die nepalesischstämmigen Lhotshampas siedeln vor allem in südlichen Gebieten.

Sprache

Amtssprache ist Dzongkha, auch Bhutanisch genannt. Englisch ist Unterrichtssprache. Zudem gibt es noch 18 weitere regionale Sprachen und Dialekte.

Religion

Die tantrische Form des Mahajana-Buddhismus ist Staatsreligion. Rund 72% der Bevölkerung gehören dieser Religion an. Etwa 27% sind Anhänger des Hinduismus. Zudem gibt es noch eine kleine Minderheit von Christen und Muslimen.

Essen und Trinken

Die Küche Bhutans ist insgesamt sehr vegetarisch geprägt, die Grundlage ist Reis und Gemüse. Fisch und Fleisch wird nicht so oft gegessen. Chili ist besonders wichtig, es kommt in fast allen Gerichten vor.

Die Bhutaner essen sowohl zum Frühstück als auch am Mittag und Abend in der Regel das gleiche.

Meistens besteht eine Mahlzeit aus Reis, mit Gemüse und verschiedene Soßen dazu. Das Nationalgericht ist Emadatsi, ein Eintopf mit Yak-Käse, grünen oder roten Chilis und Reis. Weitere beliebte Gerichte sind Puta (Nudeln), Kepthang (Buchweizenfladen), Phagshapa (Schweinespeck mit Radieschen) oder zu besonderen Anlässen Kabze (getrocknete Eierteigstücke).

Getrunken wird gerne Ara, ein alkoholisches, destilliertes Getränk. Auch Tee wird oft und gerne getrunken, wie z.B. Seudja (Buttertee) oder Pika (schwarzer Tee). Desweiteren wird noch Chang konsumiert, eine einheimische Biersorte
 
Geld/Währung

Die Währung Bhutans ist der Ngultrum. Aber auch die indische Rupie ist verwendbar und wird akzeptiert. Grundsätzlich sollte bei einer Reise nach Bhutan genug Bargeld mitgenommen werden.

Am besten ist es, US-Dollar am Flughafen schon umzutauschen. Es gibt kaum Automaten, die internationale Kreditkarten akzeptieren. V-Pay-Karten funktionieren in der Regel nicht.

Strom

In Bhutan beträgt die Netzspannung 230 Volt, somit können deutsche Elektrogeräte ohne Probleme benutzt werden. Da die Steckdosen nicht vom europäischen Typ sind, wird ein Steckdosenadapter benötigt.

Einreise

Für die Einreise nach Bhutan benötigen Reisende ein Visum, das in der Regel über den Reiseveranstalter ausgestellt wird. Für die Anreise wird ein Reisepass benötigt, der noch mindestens 6 Monate nach Beginn der Reise gültig sein sollte.

Medizinische Hinweise

Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder unter https://www.travelmed.de/ bzw. der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM)

Sicherheit

Bhutan ist allgemein ein sehr sicheres Land. Aktuelle Hinweise zur Sicherheitslage im Land finden Sie unter https://www.auswaertiges-amt.de/.

Adressen

In Europa:

Botschaft des Königreichs Bhutan
1150 Brüssel

Es gibt einen Honorarkonsul in Bietigheim-Bissingen.

Die genauen Adressen sind beim Auswärtigen Amt gelistet.

Deutsche Vertretung:

Botschaft der BRD
New Delhi No. 6/50G, Shanti Path, Chanakyapuri,
New Delhi 110021
https://www.new-delhi.diplo.de

Auswärtiges Amt

In Deutschland https://www.auswaertiges-amt.de/

In Österreich     https://www.bmaa.gv.at/

In der Schweiz https://www.eda.admin.ch/