​Länderinformationen

Name

Der westliche und internationale Name „Japan“ ist ein Exonym (Bezeichnung für einen Ort, der außerhalb des so bezeichneten gebräuchlich ist) und lässt sich ursprünglich auf portugiesische Händler zurückführen, die im 16. Jahrhundert in Malaysia auf den Begriff „Jepang“ stießen und ihn mit nach Europa brachten.

Aus diesem Begriff entwickelte sich dann der spätere Name „Japan“ so wie wir ihn kennen. Die Eigenbezeichnung im Japanischen ist „Nippon“.

Lage – Allgemein

Da Japan ein Inselstaat an der Ostküste Asiens ist, hat das Land nur indirekte Nachbarstaaten. Diese sind: Russland, Nordkorea, Südkorea, China und Taiwan.

Die Kurilen mitgezählt ist das Land knapp 383.000 Quadratkilometer groß. Japan besteht aus den Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Zudem zählen noch 6.848 kleinere Inseln zum Land.

Zeitzone

Die Zeitdifferenz zwischen Japan und Deutschland beträgt in der Sommerzeit +7 Stunden, in der Winterzeit +8 Stunden.

Geographie

Eine Gebirgskette verläuft über den Archipel Japans, die über zwei Drittel der Landfläche des Landes ausmacht. Mit 3.776 Metern Höhe ist der Fujisan der größte Berg Japans. Etwa drei Viertel des Landes sind sehr gebirgiger Natur, deswegen ist es landwirtschaftlich oder als Siedlungsfläche praktisch nicht nutzbar. Flächen zur Besiedelung sind auf einige große Ebenen, Küstenstreifen und Täler in den Bergen beschränkt.

Den größten Teil Japans macht die Hauptinsel Honshu aus, die Hauptstadt Tokyo liegt unter anderem auf ihr. Sie wird auch als das Kernland Japans angesehen.

Hokkaido ist von der Fläche her die zweitgrößte Insel. Der höchste Berg ist der Asahi mit 2291 Metern, während Sapporo die größte Stadt auf dieser Insel ist.

Die drittgrößte Insel ist Kyushu, auf ihr befindet sich auch der aktivste japanische Vulkan, der Aso. Fukuoka ist hier die größte Stadt.

Die Kleinste von den vier großen Hauptinseln ist Shikoku, mit ungefähr 18.000 Quadratkilometern Fläche.

Flora und Fauna

In Japan hat sich im Lauf der Evolution eine eigenständige Flora und Fauna entwickelt, da das Land nicht mit dem asiatischen Festland verbunden ist. Bemerkenswert sind in diesem Sinne die Ogasawara Inseln, auf denen sich viele eigene Arten entwickelt haben.

Die wohl bekannteste Tierart aus Japan ist die Hunderasse Shiba Inu. Desweiteren gibt es noch viele andere Rassen von Hunden und Katzen. Weltweit berühmt sind auch die Koi-Karpfen, die in Teichen gehalten und gezüchtet werden.
Der Braunbär ist auf Hokkaido vorzufinden, der asiatische Schwarzbär auf Honshu. Erwähnenswert wären noch der Sikahirsch und der japanische Serau.

In Japan leben über 500 Vogelarten. Besonders häufig sind Krähen, Spatzen, Tauben und Rauchschwalben. Der Buntfasan wird als der Nationalvogel Japans angesehen, der Nipponibis hingegen ist beinahe ausgestorben. Populationen gibt es noch in Schutzzentren und in der Shaanxi-Provinz Chinas.

Das Meeresgebiet im Norden Japans bis zu den Kurilen ist eine der reichsten Fischgründe der Erde.

Ungefähr 66% des Landes sind von Bergwäldern bedeckt. Auf diese Umgebung sind viele der einheimischen Arten angepasst und spezialisiert. Von großer Bedeutung sind die Teepflanze und einige Arten von Binsen. Aus dem Holz der Sicheltanne werden traditionelle japanische Häuser gebaut. Meeresalgen und Seetang sind vor allem aus der japanischen Küche bekannt.

Zudem gibt es noch einheimische Zitruspflanzen und natürlich wichtige Kulturpflanzen, wie z.B. Reis, Hirse oder verschiedene Bohnenarten.

Geschichte

Die Geschichte Japans war für einige Perioden - auch aufgrund der geographischen Position des Landes - lange eine der Isolation und der Abschirmung nach außen. Jedoch gab es auch externe Einflüsse, vor allem durch das große Nachbarland China. Später kamen die Einflüsse der westlichen Welt hinzu, die meistens eher gewaltsamer Natur waren.

Im 6. Jahrhundert hielt der Buddhismus Einzug in Japan und wurde nach einigen Konflikten offizielle Staatsreligion. In der darauffolgenden Asuka-Zeit wurden wichtige, tiefgreifende Reformen in die Wege geleitet. Durch die Taiho-Erlässe im Jahr 701 wurde das Kaiserreich zu einem Zentralstaat mit gesetzlicher Ordnung umformiert.

In der Heian-Zeit verfiel die Herrschaft und Macht des Kaisers allmählich, der Niedergang des Zentralstaates läutete den Beginn des japanischen Mittelalters ein. In der Kamakura-Zeit wurde das erste Shogunat errichtet.

Unter der Herrschaft der Hojo wurden die einfallenden Mongolen abgewehrt. Bei beiden Invasionsversuchen kamen heftige Stürme auf, die die mongolischen Flotten zerstörten. Hier findet der Begriff „Kamikaze“ (deutsch: Götterwind) seinen Ursprung. Während der Sengoku-Zeit, auch als Zeit der streitenden Reiche bekannt, war Japan aufgeteilt in viele kleinere Herrschaftsgebiete von Fürsten und Familien.

Auch die Portugiesen kamen in dieser Periode in Japan an und brachten die ersten Feuerwaffen mit. Zudem wurde versucht das Land christlich zu missionieren. Nach der Schlacht von Sekigahara im Jahr 1600 wurde Tokugawa Ieyasu Herrscher ganz Japans. Mit seiner Herrschaft beginnt auch die frühe Neuzeit Japans, auch bekannt als Edo-Zeit.

Die Tokugawa herrschten als Fürsten und Shogune, die ihre Befugnisse vom Kaiser erhielten. Es gab ein Ständesystem nach konfuzianischem Modell. Das Land wurde zunehmend urbanisiert und die Marktwirtschaft hielt immer mehr Einzug in vielen Bereichen. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts verlangten westliche Länder zunehmend mehr Zugang zum japanischen Markt.

1868 kam es mit der Meiji-Restauration zum Ende der Tokugawa-Herrschaft. Von diesem Zeitpunkt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 war Japan ein kolonialistisches und imperialistisches Kaiserreich, das vom Tenno regiert wurde.

In der Meiji-Zeit erhielt Japan eine Verfassung. Extrem schnelles Wachstum in der Wirtschaft und effektive Rüstungspolitik führten zu Erfolg und machten Japan zu einer wichtigen Nation in Asien. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Japan auf alliierter Seite und zog daraus wirtschaftliche Vorteile. Durch die Weltwirtschaftskrise, schwerwiegende Naturkatastrophen und soziale Probleme radikalisierte sich das Land, der Nationalismus gewann immer mehr an Einfluss.

Mit dem Angriff auf Pearl Harbor in 1941 trat Japan faktisch in den Zweiten Weltkrieg ein. Im Jahr 1945 wurden Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, zudem erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg. Dies führte schließlich zur bedingungslosen Kapitulation Japans.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Japan ein demokratischer Staat. Das Land entwickelte sich zu einer bedeutenden Wirtschaftsnation. Die Beziehungen mit den Nachbarländer und der westlichen Welt wurden normalisiert. Außenpolitisch wurde das Land zurückhaltend, jedoch stieg das wirtschaftliche Wachstum rasant an. Mit Akihito als Kaiser begann 1990 die Heisei-Zeit. Seit 2012 ist Shinzo Abe Premierminister Japans.

Wirtschaft

Japan ist eine freie Marktwirtschaft, die hoch industrialisiert ist. Das Land ist das 4. exportstärkste der Welt. Eine hohe Disziplin, ein gutes Ausbildungssystem, Hochtechnologie und Automatisierung haben Japan in kurzer Zeit zu einer starken Industrienation gemacht.

Beim Export sind die Haupthandelspartner China, die USA, Südkorea, Hongkong und Thailand, beim Import China, USA, Australien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Exportiert werden vor allem Maschinen, Kfz und Elektronik, während überwiegend Erdöl, Elektronik, chemische Erzeugnisse und Rohstoffe importiert werden.

Die Ausgaben des Staatshaushalts lagen 2011 bei umgerechnet 2,5 Billionen US-Dollar, während die Einnahmen bei 2,0 Billionen US-Dollar lagen. Somit ergab sich ein Defizit von 8,5% des BIP.

Mitgliedschaften

Japan ist unter anderem offizielles Mitglied der Vereinten Nationen, der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation, APEC und ASEAN.

Bevölkerung

In Japan leben ungefähr 126 Millionen Menschen, wobei die Bevölkerungszahl seit Jahren rückläufig ist. Der überwiegende Teil sind ethnische Japaner, was die japanische Gesellschaft recht homogen macht. Die größte Minderheit sind die ca. 650000 Koreaner. Auf der Insel Hokkaido leben noch ungefähr einige zehntausend Angehörige der Ainu.

Die Einwohner der Ryukyu-Inseln und japanischstämmige Südamerikaner (vor allem japanische Brasilianer) sind weitere Minderheitengruppen. Schließlich leben noch Gastarbeiter aus arabischen Ländern, Indien und Südostasien in Japan.

Sprache

Offizielle Landessprache ist Japanisch. Verwendet werden die chinesischen Schriftzeichen (Kanji), zudem die von chinesischen Schriftzeichen abgeleiteten Schriftsysteme Katakana und Hiragana.

Minderheitensprachen sind Ainu auf Hokkaido, das nicht mit dem Japanischen verwandt ist, und die Ryukyu Sprachen, die zwar eine Verwandtschaft vorweisen, aber als eine eigenständige Sprachgruppe gezählt werden.

Religion

Die wichtigste Religion in Japan ist Shinto, die von der japanischen Urreligion abstammt, und der Buddhismus. Mehr als 80% der Japaner gehören diesen beiden Religionen an.

Auch Einflüsse des Daoismus und Konfuzianismus sind vorhanden. Das Christentum hat heute keine große Bedeutung mehr in Japan.

Essen und Trinken

Die japanische Küche ist international recht bekannt und wird sehr wertgeschätzt. Das Grundnahrungsmittel ist Reis. Er stellt die Grundlage für viele Mahlzeiten dar und hat den Status eines Nationalsymbols. Da Japan eine Inselnation ist, sind Fisch und Meeresfrüchte ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Insgesamt werden wenige Öle und Gewürze verwendet, verglichen mit der Küche anderer ostasiatischer Länder.

Japaner essen täglich drei bis fünf Mahlzeiten. International bekannt ist wohl vor allem Sushi, das sich allgemein großer Beliebtheit erfreut. Umstritten und kontrovers sind der Fang von Walen und der Verzehr von Walfleisch. Trotz internationaler Kritik wird es von der japanischen Regierung verteidigt und ist in Japan eine traditionelle Speise, wobei es heute immer weniger bevorzugt und konsumiert wird.

Die wichtigsten Getränke sind Tee und Sake, der eine hohe symbolische Bedeutung hat, ähnlich wie der Reis. Früher wurde es auch als Opfergabe für Gottheiten an Hausaltären und Schreinen benutzt. Bier und Whisky  werden auch immer populärer.

Geld/Währung

Die japanische Währung ist der Yen. Ausländische Karten werden meistens an Geldautomaten japanischer Banken nicht akzeptiert.

An den Geldautomaten der SevenEleven-Supermärkte ist eine Abhebung von Bargeld mit europäischen Maestro-Karten und Kreditkarten jederzeit möglich.

Außerdem sind Bargeldabhebungen auch an Geldautomaten der Filialen der japanischen Post mit ausländischen Kreditkarten möglich. Generell sollte sich vor der Reise  erkundigt werden, ob man in Japan die eigene Kreditkarte nutzen kann.

Strom

In Japan beträgt die Netzspannung 100 Volt, in Europa 230 Volt. Unter Umständen funktionieren manche Geräte nicht richtig. Benötigt wird in so einem Fall ein Zwischenstecker.

Einreise

Für die Einreise nach Japan benötigen Reisende einen Reisepass, der mindestens für die Dauer des Aufenthalts gültig ist. In der Regel wird kein Visum benötigt, allerdings sollte man sich über aktuelle Bestimmungen vor der Einreise nochmals informieren.

Medizinische Hinweise

Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder unter https://www.travelmed.de/ bzw. der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM).  

Sicherheit

Japan ist allgemein ein sehr sicheres Land. Im März 2011 kam es zur Nuklearkatastrophe von Fukushima. Die unmittelbare Umgebung ist gesperrt.

Aktuelle Hinweise zur Sicherheitslage im Land finden Sie unter https://www.auswaertiges-amt.de/.

Adressen

In Deutschland:

Botschaft von Japan
10785 Berlin
https://www.de.emb-japan.go.jp/

Generalkonsulate gibt es in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München.

Die Adressen aller Konsulate sind beim Auswärtigen Amt gelistet.

In Japan:

Botschaft der BRD
4-5-10 Minami-Azabu
Minato-ku
Tokyo 106-0047

Es gibt ein Generalkonsulat in Osaka. Honorarkonsulate gibt es in Fukuoka, Nagoya, Sendai, Sapporo und Okinawa.

Auswärtiges Amt

In Deutschland https://www.auswaertiges-amt.de/

In Österreich     https://www.bmaa.gv.at/

In der Schweiz https://www.eda.admin.ch/