Länderinformationen

Name

Der Name leitet sich aus dem chinesischen Wort „Yue“, ursprünglich ein Sammelbegriff für in Südchina lebende nicht-chinesische Völker, ab. Also südliche (=Nam) Yue (=Viet).

Lage – Allgemein

Der südostasiatische Küstenstaat hat eine gemeinsame Grenze mit Laos, China und Kambodscha. Im Südwesten grenzt er an den Golf von Thailand, im Osten an das Südchinesische Meer.

Das Land hat 331.690 Quadratkilometer Fläche. Die Ost-West-Ausdehnung beträgt rund 600 Kilometer, die Nord-Süd-Ausdehnung ungefähr 1.650 Kilometer.

Zeitzone

Die Zeitdifferenz zwischen Vietnam und Deutschland beträgt im Sommer +5 Stunden, im Winter +6 Stunden.

Geographie

Das Territorium Vietnams besteht zu etwa 75% aus Gebirgen und Hochebenen. Im Norden und Süden des Landes liegen die zwei fruchtbaren Flussdeltas, auf denen reichlich Reis angebaut wird.

Verbunden werden sie mit einem schmalen, kargen und von Bergen und Wäldern geprägtem Gebiet. Vietnam wird in fünf Landschaften aufgeteilt:

-    Das Yunnan-Hochland, die nördliche Gebirgslandschaft mit Grenze zu China, hier liegt auch der höchste Berg des Landes, der Phan-xi-pang mit 3.144 Meter Höhe.
-    Das Delta des roten Flusses, die Umgebung um die Hauptstadt Hanoi.
-    Das annamitische Hochland, bergiges und spärlich besiedeltes Hinterland in Süd- und Zentralvietnam.
-    Der annamitische Küstenstreifen, der schmale und dicht besiedelte Streifen in Süd- und Zentralvietnam
-    und zu guter Letzt das Mekongdelta, eine fruchtbare Schwemmlandebene im Süden des Landes, an deren Rand auch die Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt liegt.

Flora und Fauna

Vietnam besitzt eine vielfältige Tierwelt und großen Artenreichtum, die jedoch durch zunehmende Wilderei und Waldzerstörung gefährdet sind. Es leben noch etwa 200 Tiger und 60 Asiatische Elefanten im Land.

Außerdem sind einige Primatenarten, wie z.B. Makaken, Languren oder Schopfgibbons und Raubtiere wie Marmorkatzen, Malaienbären und Schleichkatzenarten heimisch.

Besonders vielfältig sind auch die Paarhufer- und Nagetierarten. Das Vu-Quang-Rind wurde erst in den 90ern wissenschaftlich beschrieben und lebt geschützt im Vu-Quang-Nationalpark. Zu den erwähnenswerten Vogelarten zählen die Fasane, Nashornvögel, Reiher und vielen Singvögel. Einige Krokodilarten, Echsen und Schlangen sind hier ebenso beheimatet.

Zudem gibt es etliche Arten von Wirbellosen und Insekten.

Geschichte

Etwa 500 v.Chr. entstand das erste Königreich der Viet, das einen großen Teil des heutigen Nordvietnams umfasste. 208 v.Chr. wurde das Königreich Au Lac vom Qin-General Zhao Tuo besiegt und erobert.

Dieser erklärte sich zum König und nannte sein Königreich Nam Viet. Im Jahr 111 v. Chr. wurde Nam Viet von chinesischen Truppen erobert und als Präfektur Teil des chinesischen Reiches. 679 wurde der Name der Präfektur in An Nam umbenannt.

Nach einer Schwächephase Chinas entstand der erste vietnamesische Staat im Jahr 938 unter Ngo Quyen. Im Jahr 1225 wurde die Macht von der Tran-Dynastie übernommen.

Den Vietnamesen gelang es, eine große mongolische Armee zu besiegen und die Unabhängigkeit zu wahren. 1427 wurde die Le-Dynastie gegründet, die bis 1789 herrschte. In dieser Periode wurde die vietnamesische Kultur gefördert und geschützt, der Konfuzianismus blieb ein wichtiges Element der Staatsorganisation.

Ab dem Jahr 1516 waren auch Europäer im Land anwesend. 1802 wurde das Land mit der Erlaubnis des chinesischen Kaisers offiziell Viet Nam genannt. Ab etwa 1858 begann in Vietnam die französische Kolonialherrschaft.

1941 geriet Vietnam während des Zweiten Weltkrieges unter japanischen Einfluss. Im Jahr 1945 rief Ho Chi Minh die Demokratische Republik Vietnam aus, die erste unabhängige Republik in Südostasien. 1954 wurden die französischen Truppen von den Vietnamesen besiegt, somit war die französische Kolonialherrschaft in Vietnam endgültig beendet.

Durch die Genfer Konferenz im selben Jahr wurde das Land in zweigeteilt: in die Demokratische Republik Vietnam im Norden und die Republik Vietnam im Süden. 1964 begann der Vietnamkrieg, wovon das Land schwer beschädigt wurde und heute noch mit den Folgen zu kämpfen hat. Auch die Umwelt und Natur wurde von Biowaffen wie Agent Orange oder Napalmbomben stark beschädigt.

Mit der Kapitulation Südvietnams 197 war der Vietnamkrieg zu Ende.

Im Jahr 1976 wurde die mit der Wiedervereinigung Süd- und Nordvietnams gegründet. In den 90er Jahren gab es ein starkes Wirtschaftswachstum und das Land wurde wieder in die internationale Staatengemeinschaft aufgenommen.

Wirtschaft

Die vietnamesische Wirtschaft befindet sich in einer Umwandlung von einer Zentralverwaltungswirtschaft in eine sozialistische Marktwirtschaft. Diese Umwandlung hatte ein starkes Wirtschaftswachstum zur Folge, seit 2011 wird das Land von der Weltbank als Schwellenland eingeordnet.

Bis vor kurzem war das Land noch nahezu agrarisch geprägt. Vietnam ist hinter Brasilien der zweitgrößte Kaffeehersteller auf der Welt.

Die wichtigsten industriellen Erzeugnisse sind Schuhe und Textilien, erwähnenswert sind aber auch die Automobilmontage und die Zementproduktion. Das wichtigste Exportgut ist Rohöl, während Maschinen und Kraftstoffe die wichtigsten Importgüter darstellen.

Mitgliedschaften

Vietnam ist Mitglied der Vereinten Nationen (UN), ASEAN, ASEM, Weltbank, IWF, WTO, ADB, APEC und TPP.

Bevölkerung

Die Gesamtbevölkerung Vietnams liegt geschätzt zwischen 87 Millionen und 91,5 Millionen. Etwa 88% der Bevölkerung sind ethnische Vietnamesen (Kinh oder Viet).

Im Land gibt es 53 ethnische Minderheiten. Die Auslandchinesen sind die größte Minderheit, weitere erwähnenswerte Gruppen sind die Thai und die Khmer.

Sprache

Die offizielle Amtssprache ist Vietnamesisch. Die Sprache hat seit 1945 eine eigene Schrift, die auf dem Lateinischen basiert. Minderheitensprachen sind anerkannt und erlaubt.

Religion

Die Mehrheit der Vietnamesen gibt keine Religionszugehörigkeit an. Schätzungen zufolge leben ca. 20 Millionen Buddhisten und 6 Millionen Katholiken im Land. Desweiteren etwa 2 Millionen Anhänger von Cao Dai, 1 Million von Hoa Hao, 500.000 Protestanten und 50.000 Muslime. In Vietnam herrscht allgemein Religionsfreiheit.

Essen und Trinken

Die eigenständige und vielfältige vietnamesische Küche wurde von der chinesischen Küche recht beeinflusst. Hinzu kommen Einflüsse der Thai, Khmer und der Inder. Durch den Buddhismus gibt es auch zahlreiche vegetarische Gerichte. Grundnahrungsmittel in Vietnam sind Reis und Nudeln, sowie eine große Anzahl an verschiedenen Gemüsearten.

Gewürze werden oft und auf unterschiedliche Weise verwendet. Bekannt und beliebt sind die Frühlingsrollen, die Füllungen sind je nach Jahreszeit und Region verschieden. Viele Nudelsuppen werden von den Einheimischen oft zum Frühstück oder auch als Imbiss zwischendurch gegessen, wobei die Zutaten unterschiedlich sein können.

Das können Gemüse, Fisch, Fleischstücke oder Eier sein. Es wird auch viel Exotisches und Ungewöhnliches gegessen, unter anderem Schlangen, Skorpione, Insekten und Schildkröten. In dieser Hinsicht kennen die Vietnamesen praktisch keine Tabus, von den Buddhisten mal abgesehen.

Das beliebteste und am meisten verbreitete Getränk ist Tee. Es ist praktisch allgegenwärtig und wird sehr oft getrunken. Auch Kaffee wird viel getrunken, er weicht vom europäischen Kaffee geschmacklich ziemlich ab. Es gibt ein paar heimische Braukonzerne, die Bier produzieren, neben einigen ausländischen Marken.

Erwähnenswert wäre noch der Schlangenschnaps, ein hochprozentiges alkoholisches Getränk.

Geld/Währung

Die vietnamesische Währung ist der Dong. Sie darf weder ein- noch ausgeführt werden. In touristischen Gebieten und größeren Städten ist es möglich, Geld per EC-Karte abzuheben. Kreditkarten werden von dementsprechend gekennzeichneten Automaten akzeptiert.

Strom

In Vietnam kann die Netzspannung sowohl 127 Volt, als auch 220 Volt betragen. Für Europäer stellt die Spannung somit eigentlich kein Problem dar, da mit 50 Hz die zwei Phasen des 127 Volt Drehstroms zusammen 220 Volt ergeben.

Die Steckdosen können da schon eher problematisch sein, weil man sowohl auf den europäischen Steckertyp, als auch auf den amerikanischen und britischen Typ stoßen kann. Abhilfe schafft bei solchen Fällen ein Universaladapter.

Einreise

Für die Einreise nach Vietnam wird ein Reisepass benötigt, der noch mindestens 6 Monate nach der Abreise gültig sein sollte. Vor der Anreise kann über Vietnam Visa Application ein Visum online beantragt werden. Dieses sollte dann ausgefüllt und ausgedruckt bei der zuständigen vietnamesischen Auslandsvertretung eingereicht werden. Es kann alternativ auch ein E-Visum beantragt werden, das maximal 30 Tage und für eine einmalige Einreise gültig ist.

Medizinische Hinweise

Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder unter https://www.travelmed.de/ bzw. der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM)

Sicherheit

Vietnam ist allgemein ein recht sicheres Reiseland. Gewaltkriminalität gegen Touristen und Fremde kommt kaum vor, jedoch wird allgemein in touristischen Gebieten und Orten zur Vorsicht vor Diebstählen und ähnlichen Delikten geraten.

Aktuelle Hinweise zur Sicherheitslage im Land finden Sie unter https://www.auswaertiges-amt.de/.

Adressen

In Deutschland:

Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam
12435 Berlin
https://www.vietnambotschaft.org

Ein Generalkonsulat gibt es in Frankfurt am Main.

Die Adresse des Konsulats ist beim Auswärtigen Amt gelistet.

In Vietnam:

Botschaft der BRD
Hanoi 29, Tran Phu, Hanoi

Ein Generalkonsulat gibt es in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Auswärtiges Amt

In Deutschland https://www.auswaertiges-amt.de/

In Österreich     https://www.bmaa.gv.at/

In der Schweiz https://www.eda.admin.ch/